Gemeindebrief Osterzeit und Sommer 2023
- Zuletzt aktualisiert: 05. Mai 2023
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Agape am Gründonnerstag
In diesem Jahr ist seit einigen Wochen vieles anders: eine österliche Bußzeit, in der uns staatlicherseits Verzicht auferlegt worden ist. Auf vieles Liebgewonnene müssen wir verzichten – im privaten und im gesellschaftlichen Bereich. Auch im kirchlichen Vollzug müssen wir uns einschränken und auf andere Formen ausweichen.
So scheint es zum ersten Mal in der Geschichte so zu sein, dass Ostern in der für uns Christen gewohnten Form ausfällt: keine gemeinschaftlichen Feiern an Palmsonntag und Gründonnerstag, kein Gedenken an das Sterben Jesu am Karfreitag; auch keine Osternacht mit den vielen eindrücklichen Zeichen.
Die Eucharistiefeier am Gründonnerstag wird heute stellvertretend für die Gläubigen unserer Gemeinden gefeiert. Aus diesem Grunde laden wir alle ein, in dieser Zeit gleichzeitig mitzufeiern mit einer häuslichen Agapefeier. Auch wenn wir so in diesem Jahr auf die gewohnte gottesdienstliche Gemeinschaft verzichten müssen, können wir auf diese Weise doch deutlich machen, dass wir in unserer großen kirchlichen Gemeinschaft auch zeichenhaft den Leib Christi bilden.
Dazu wollen wir auch in diesem Jahr den Ritus unserer Gemeindeagape in Halberstadt – etwas erweitert – verwenden.
Wenn wir heute Agape feiern, dann tun wir dies in Anlehnung an eine sehr frühe Tradition der Kirche, die auf die wöchentliche häusliche Shabbat-Feier zurückgeführt werden kann. Die Agape an Gründonnerstag hat schon aus der Eucharistiefeier heraus oft einen zusätzlichen Bezug zum jüdischen Pessach-Fest.
Gerade in diesem Jahr fallen der Beginn des Pessach-Festes der Juden und die mit dem Gründonnerstag beginnenden Heiligen drei Tage des christlichen Osterfestes zusammen.
Im Buch Exodus steht dazu: So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
Für uns aber ist es der Übergang zum Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu.
Für die häusliche Andacht am Gründonnerstag sind die Lesungstexte aus der heutigen Liturgie im Folgenden angegeben.
Die Liturgie kann auch auf folgenden Internetportalen mitverfolgt werden unter: https://www.maria-laach.de/laacher-messbuch/
Sowie unter: https://www.maria-laach.de/te-deum-heute/
(unter diesem Link sind auch für diesen Tag weitere Texte - ein Abendlob, die Lesungen zur Eucharistiefeier und eine Betrachtung - zu finden)
1. Lesung: Aus dem Buch Exodus 12,1-8.11-14 - Das Pas-cha
Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten: Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten. Sagt der ganzen Gemeinde Israel:
Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus. Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann. Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen. Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten. Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will. Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muss über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein. Ihr dürft nichts bis zum Morgen übrig lassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer!
So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr.
Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.
Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!
2. Lesung: Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth - 1Kor 11,23-26
Schwestern und Brüder! Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Evangelium: Johannes-Evangelium 13,1-15
Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.
Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
AGAPE
Begrüßung und Licht-Ritus
Die Kerzen auf den Tischen werden erst während der 3. Strophe des Hymnus‘ angezündet!
Abendhymnus:
Ein Tag geht nun zu Ende, Herr,
er kam aus deiner Hand.
Er ist mit Freude, Last und Leid
gefüllt bis an den Rand.
So geben wir ihn Dir zurück
und mit ihm unser Sein.
Du schließt uns ganz, so wie wir sind,
in deine Liebe ein.
Und jeder Tag, den Du uns schenkst,
er kommt und geht dahin.
Dass er ein Stück des Weges sei,
das ist in deinem Sinn.
Wir haben Freiheit, ihn mit Dir
und deiner Kraft zu gehen,
auch wenn wir Deine Wege, Herr,
im Dunkel nicht verstehn.
(Anzünden der Kerzen)
Du bist das Licht, Du bist der Weg,
Du bist, o Gott, der Tag,
an dem uns allen einst Dein Glanz
bei Dir erstrahlen mag.
Dann weicht die Nacht dem Sonnenlicht,
das ewgen Tag verheißt.
Darum gib jedem neuen Tag
in Liebe deinen Geist.
Kathi Stimmer-Salzeder – TeDeum 3/2018, S. 113
Lobpreis und feierliche Segnung der Speisen
Lesung:
Als Jesus im Haus des Levi beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele.
Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
(Markus-Evangelium 2,15-17)
Gemeinsamer Lobpreis: 1. Brich dem Hungrigen dein Brot. Die im Elend wandern, führe in dein Haus hinein; trag die Last der andern. 2. Brich dem Hungrigen dein Brot; du hast's auch empfangen. Denen, die in Angst und Not, stille Angst und Bangen. 3. Der da ist des Lebens Brot, will sich täglich geben, tritt hinein in unsre Not, wird des Lebens Leben. 4. Dank sei dir, Herr Jesu Christ, dass wir dich noch haben und dass du gekommen bist, Leib und Seel‘ zu laben. 5. Brich uns Hungrigen dein Brot, Sündern wie den Frommen, und hilf, dass an deinen Tisch wir einst alle kommen
Gemeinsames Segensgebet:
Gepriesen bist DU, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. DU schenkst uns das Brot.
Gepriesen bist du, Herr, unser Gott; König der Welt, denn du hast die Trauben für diesen Saft geschaffen.
Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. DU hast die Früchte der Erde geschaffen.
Wir wollen in Dankbarkeit für deine Güte gemeinsam essen und trinken.
Segne du unsere Gemeinschaft. Amen
Lesung:
Als die Stunde gekommen war, begab sich Jesus mit den Aposteln zu Tisch. Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses
Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes.
Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt den Wein und verteilt ihn untereinander! Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.
Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
(Lukas-Evangelium 22,14-20)
----- GEMEINSAMES ESSEN -----
Dank und Segen
Gemeinsamer Dank:
Wenn wir das Leben teilen wie das täglich Brot, wenn alle, die uns sehen, wissen: Hier lebt GOTT. Refr.: Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt, Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt.
Wenn wir das Blut des Lebens teilen wie den Wein, wenn man erkennt: In uns wird Gott lebendig sein. Jesus Christ …
Wenn wir uns öffnen für den Herrn in dieser Zeit, Wege ihm bahnen, dass er kommt und uns befreit. Jesus Christ …
Wenn wir die Liebe leben, die den Tod bezwingt, glauben an Gottes Reich, das neues Leben bringt. Jesus Christ …
Wenn wir in unsern Lieder loben Jesus Christ, der für uns Menschen starb und auferstanden ist. Jesus Christ …
Letzter Segen:
V: Gepriesen bist du, Herr, allmächtiger Gott.
Den Tag hast du mit dem Licht der Sonne erleuchtet und die Nacht mit dem Abglanz deines Lichtes. Du ließest uns den Lauf des Tages vollenden und den Anfang der Nacht erreichen, jene Nacht, in der der Leidensweg des Menschensohnes Jesus Christus begann.
Bleibe du bei uns in diesen Tagen der Ungewissheit und Ohnmacht.
Sei du mit deinem Segen bei denen, die eine schmerzliche und erfüllte Nacht vor sich haben – die Resignierten und Verzagten, alle schwer Erkrankten, die vielen Hungernden weltweit, die Sterbenden.
Behüte alle in diesen Tagen. Amen.
Gebet
Gott, ich sehe oft nicht, wozu die Prüfungen dienen sollen, die Menschen auferlegt sind, und wozu sie gut sind.
Lass mich im Blick auf Jesus lernen, sie anzunehmen und zu leben und dir meinem Weg anzuvertrauen.
Mit Jesus will ich ihn weitergehen.
Amen.
Aus: TeDeum 3/2020, S. 284
Segen
Gott, komm uns entgegen,
wenn unser Lebensentwurf zerbricht.
Richte uns auf,
wenn Ängste und Einsamkeit uns niederdrücken.
Zeig uns den neuen Weg,
wenn wir nicht weiterwissen.
Schenke uns deinen Segen,
wenn unser Leben leer und trostlos ist.
Amen.
nach TeDeum 3/2020, S. 302
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Albertus Magnus Forum
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Hans-Joachim Marchio, Katholische Akademie
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